Herbstlicht, das auf Gräser und blühende Herbststauden trifft – gleich in der Früh und kurz vor Sonnenuntergang – mir wird da jedes Mal warm ums Herz und ich kann mich gar nicht satt sehen! Der Herbstgarten hat für mich etwas Magisches und mir kommt vor, der Garten möchte sich nochmal richtig zeigen, bevor er in die wohlverdiente Winterruhe geht.
DIE Stars im Herbstgarten sind – komplett unabhängig vom Gartenstil – Gräser in allen Formen und Größen. Sie geben den Beeten das ganze Jahr über Struktur und strahlen Ruhe aus. In diesem Beitrag zeige ich – aus einer Fülle von Möglichkeiten – meine Gräser-Favoriten für den Herbstgarten. Warum für den Herbstgarten? Die meisten Gräser sind vom Austrieb im Frühjahr bis in den Herbst hinein attraktiv – manche aber blühen bereits im Frühjahr oder Frühsommer. Die Gräser, die ich vorstelle blühen ab dem Sommer und sind im Herbstlicht so richtig in Hochform – als würden sie den ganzen Somme darauf warten!
Dieses Mal stammen alle Fotos aus meinem Garten 🙂
Die Rutenhirse wächst horstig (dh. sie bildet keine Ausläufer) und wächst straff aufrecht (dh. sie fällt im Laufe des Jahres nicht auseinander und man muss sie nicht zusammenbinden) – das sind schonmal 2 sehr positive und sympathische Garteneigenschaften wie ich finde.
Ihre Blüten sind schleierartig, sehr filigran und eignen sich super für die Vase. Ich kombiniere sie zum Beispiel sehr gerne mit Dahlien. .. und – keine Angst – die Rutenhirse sät sich nicht aus!
Im Herbst verfärbt sich das Grün sehr schön – von gelb bis kupferfarben ist hier alles dabei!
Die Rutenhirse mag sonnige Standorte. Wenn sich das Gras erstmal etabliert hat – meistens nach dem ersten Jahr, verträgt es Trockenheit super und ist auch den ganzen Sommer über frisch grün. Ich binde die Rutenhirse im Herbst nicht zusammen und schneide sie im Frühjahr bodennah ab. Achtung – sie treibt eher spät aus – ich habe dieses Jahr sogar befürchtet, dass sie kaputt ist – zum Glück hab ich mich getäuscht – sie hat einfach länger gebraucht!
Im Herbst verfärbt sie sich sehr schön – von gelb bis kupferfarben ist hier alles dabei. Es gibt viele Sorten – mein Favorit ist Panicum virgatum ‚Northwind‘.
Es gibt viele Sorten – mein Favorit ist Panicum virgatum ‚Northwind‘ – sie ist auch auf den folgenden Bilder zu sehen.
Das Diamantgras wächst ebenfalls horstig und ist vom Habitus her leicht überhängend – liegt aber nicht.
Die walzenartigen Blütenrispen wirken federleicht. Der Name kommt nicht von ungefähr – denn im herbstlichen Morgenlicht funkeln die Blütenwalzen wie Diamanten. Auch diese Blüten eignen sich super für die Vase.
Das Blatt ist weich und bis zum Sommer ein schönes Element im Staudenbeet. Im Herbst schieben sich die Blütenrispen dann darüber hinaus und das Blatt tritt eher in den Hintergrund.
Auch dieses Gras bevorzugt einen sonnigen Standort. Trockenheit ist für dieses Gras ebenfalls kein Problem – vorausgesetzt es steht in lockerem Boden und ist schon gut angewachsen.
Ich mische es gerne in höhere Staudenbeete oder positioniere es als Solitär in niedrigeren Pflanzungen.
Im Frühjahr wird es bodennah abgeschnitten.
Ich mische es gerne in höhere Staudenbeete oder positioniere es als Solitär in niedrigeren Pflanzungen. Eine Sorte gibt es von diesem Gras nicht.
In meinem Garten habe ich es – eher zufällig – mit der Rutenhirse kombiniert – und es wirkt wie eine Art Wolke um dieses straff aufrechte Gras.
TIPP: so positionieren, dass es entweder im Gegenlicht der Morgen- oder Abendsonne gut zu sehen ist!
Das Lampenputzergras wächst eher kompakt – aber dennoch luftig leicht, ist leicht überhängend und auch dieses Gras macht keine Ausläufer.
Wenn es auf frischem, lockeren Boden steht und gut mit Nährstoffen versorgt ist, hat man an den unterschiedlichsten Standorten Freude damit – und das Gras auch ;-). Dh. man kann es auch im Halbschatten platzieren – dann fällt aber der schön Anblick im herbstlichen Gegenlicht weg.
Wenn es gut etabliert ist, kommt es auch mit Trockenheit gut zurecht und braucht, wie die meisten Stauden und Gräser, die ich verwende, keine Bewässerung.
Auch dieses Gras binde ich nicht zusammen und schneide es im Frühjahr bodennah ab.
Die Blütenwalzen dieses Grases erscheinen ab dem Sommer und schwirren ganz locker über der Pflanzung. Das Blatt bzw. das Gras an sich ist ab Sommer schon ein schönes Element im Staudenbeet – frischgrün und leicht überhängend.
Lampenputzergräser oder Federborstengräser kennen wahrscheinlich die meisten. Die Sorte ‚Hameln‘ ist der Klassiker und kommt in vielen Vorgärten, Staudenbeeten, flächigen Bepflanzungen und Pflanzkübeln vor, weil es einfach so vielseitig einsetzbar ist – quasi der Allrounder unter den Gräsern.
Chinaschilf ist sehr beliebt, weil es durch seine enorme Anzahl an Sorten fast alle Garten-Ansprüche abdecken kann – von breit-buschig und eher kompakt bis riesengroß ist hier alles dabei.
Es gibt welche mit grünem Laub, aber auch mit Panaschiertem und welche mit oder welche ohne Herbstfärbung. Auch die Farben und Formen der Blütenpuschel ist von Sorte zu Sorte anders – von silbrig-weiß hängend bis bräunlich aufrecht ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Chinaschilf mag es sonnig und nicht zu trocken! Wenn es zu wenig Wasser bekommt (wie bei mir, denn ich gieße nicht), kräuseln sich die Blatt-Enden oft im Sommer schon ein. Mich stört das aber nicht und das Gras kommt jedes Jahr zuverlässig wieder.
Chinaschilf wird im Herbst/Winter recht brüchig und sollte entweder zusammengebunden oder geschnitten werden. Ich habe nicht den Anspruch nach einen „aufgeräumten2 Garten, das Chinaschilf macht aber wirklich viel „Mist“, wenn es im Herbst nicht zusammen gebunden oder geschnitten wird. Ausnahmen sind hier die zierlicheren Sorten wie Grazillimus oder Morning Light.
Die ganz hohen Sorten verwende ich eher in Einzelstellung oder als Hecke – kleinere Sorten sind super mit Stauden und Gehölzen zu kombinieren. Mein Favorit ist die Sorte ‚Grazillimus‘ – es ist frisch-grün und blüht, wenn überhaupt, ganz spät im Jahr. So hat man Struktur im Beet, aber eher zurückhaltend. ‚Morning Light‘ hat ähnliche Eigenschaften – hat aber weiß-grünes Laub.
Wenn ich höhere, blühende Sorten möchte, verwende ich gerne ‚Graziella‘ und ‚Kleine Fontäne‘ mit heller Blüte oder ‚Ferner Osten‘ mit brauner Blüte.
Vom Standort her mag das Chinaschilf Sonne (bis Halbschatten) und eher frische Böden – dh. dauernde Trockenheit mag es nicht ganz so gerne. Wobei ich Grazillimus oft in Staudenbeeten verwende, die, wenn sie etabliert sind, nicht mehr gegossen werden – und es funktioniert super!
Ich bin einfach ein großer Herbst-Fan und es ist für mich DIE Jahreszeit. Bei mir geht es so weit, dass ich auf Kosten der Sommer-Blüher Platz für Herbst-Blüher mache. Aber egal, wie groß der Garten oder das Beet – ein bisschen Herbst kann sich jeder in den Garten holen. Wenn wir gemeinsam planen und pflanzen, empfehle ich euch ohnehin, dass wir den Herbst mit einplanen – die meisten meiner Kundinnen und Kunden wünschen sich aber sowieso, dass von Frühjahr bis Herbst etwas blüht und ich wähle dann etwas Passendes aus.
Wie meine Kundinnen und Kunden wissen – wir stimmen uns ja sowieso ab! Ihr sagt mir eure Lieblingsfarben, eure Lieblingspflanzen und was euch nicht gefällt – ich schaue mir den Standort (Boden, Lichteinfall) an und dann kreieren wir EUER Beet. Und zwar so, dass eh immer etwas blüht – einen Schwerpunkt auf den Herbst oder eure Lieblings-Jahreszeit kann man dann zusätzlich legen!